AM 17. Oktober 1914 Unterbreitete IHNEN DR. WALTER STROHBRÜCK EIN UNGEWÖHNLICHES ANGEBOT. WARUM TAT ER DIES IHRER MEINUNG NACH?
Dieser Moment verdient es wohl mit Recht als Wendepunkt meines Lebens bezeichnet zu werden. Walter übernahm in vollem Bewusstsein der Tragweite seiner Entscheidung für kurze Zeit das Ruder meines Schicksals und steuerte mein bis zu diesem Moment unauffälliges und gemäßigtes Leben in den Strudel weltgeschichtlicher Verwicklungen. Er war der – in meinen Augen bis heute zutreffenden – Meinung, meine zarte Natur hätte an der Front keine Heldentaten zu erwarten. Wohl wäre ich bereits in den ersten Tagen dem menschenverachtenden Kriege zum Opfer gefallen, wenn er nicht eine andere, meiner Natur ungleich passendere Betätigung gefunden hätte, um meinen Dienst für Kaiser und Vaterland zu garantieren. Er tat dies ohne Zweifel aus Achtung vor meinen Leistungen in der Ausbildung und war wohl auch daran interessiert, an diesen meinen außergewöhnlichen Fähigkeiten selbst ein wenig zu profitieren.
Zudem war seine Entscheidung ein Glück, da mein Tatendrang, der wie bei allen jungen Männern dieser Tage keine Grenzen kannte, durch seine Maßnahme in kluge Bahnen gelenkt wurde. Konnte ich in den Tagen nach Kriegsbeginn doch kaum an mich halten und wurde nur durch Schikanen der anderen Lehrlinge an der freiwilligen Meldung zum Dienst an der Waffe gehindert.